Chronik
Im Jahre 1143 wird zum ersten Mal der Name „Drümer“ schriftlich vermerkt. Am Südende der Trumerseen gelegen, hat der Ort 2600 Einwohner und wurde nach dem schrecklichen Brand im Jahre 1917 neu aufgebaut. Gründungsjahr der Ortmusikkapelle Obertrum am See wird das Jahr 1897 genannt. Wohl gab es schon früher musikalische Gruppen, die zu verschiedenen Anlässen aufspielte. Der Lehrer Johann Weiß, aus Tirol stammend, legte den Grundstock und war auch erster Kapellmeister der zwölf Mann starken Kapelle. Etwas ungewöhnlich für die damalige Zeit war die Besetzung der großen Trommel durch die Tochter des Kapellmeisters. Der abgerüstete Linzer Regimentsmusiker Michael Sigl übernahm von Weiß die Kapelle und führte sie mehr als 25 Jahre. Erster Obmann des 1955/56 gegründeten Musikvereins war Roman Leobacher. Allen Musikern gefiel der Entwurf der heimatlichen Fischertracht, die die Spieler seit 1949 trugen. Sie wurde jeweils in den Jahren 1960 und 1972 erneuert. Zum 100-jährigen Gründungsfest 1997 erfolgte eine Neueinkleidung in die heutige Tracht.
Chronik der Trachtenmusikkapelle Obertrum am See
Chronik der Trachtenmusikkapelle Obertrum am See
Im Jahr 1897 stellte der damalige Oberlehrer und Schulleiter Johann Weiß die erste Musikkapelle in Obertrum zusammen. Sie bestand aus 12 Mann – und einer Frau. Seine Tochter, die uns mit Namen leider nicht bekannt ist, spielte nämlich die große Trommel, was in der damaligen Zeit wohl ein sehr außergewöhnlicher Anblick gewesen sein muss.
Johann Weiß stand der Musikkapelle für 25 Jahre als Kapellmeister vor und wurde später für seine Verdienste um das Schulwesen und um die Musikkapelle zum Ehrenbürger von Obertrum erhoben.
Von ihm übernahm 1902 Michael Sigl den Taktstock, unter dessen Führung die Kapelle zunächst auf 20 Mann anwuchs. Sigl führte die Kapelle durch schwere Zeiten. Während des Ersten Weltkriegs kam der Musikbetrieb ja praktisch vollständig zum Erliegen. Dann wurde der Ortskern von Obertrum im Jahr 1917 noch durch ein verheerendes Feuer zerstört.
Dennoch gelang es ihm, nach dem Krieg die Musik wieder aufleben zu lassen. Es ist verzeichnet, dass ab 1923 die Bauernstube in Wengerberg als erstes Probelokal benutzt wurde. Wohl waren hier auch Mitglieder der „Hörndlmusi“ beteiligt, in der zuvor Musikanten aus Obertrum und Seeham gemeinsam aufgespielt hatten.
Den Weg zu Musikproben und Ausrückungen darf man sich in der Zwischenkriegszeit durchaus abenteuerlich vorstellen. Die Musikanten legten ihre teilweise langen Wegstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Es ist belegt, dass die Trumer Musi einmal bei einem Gartenfest beim Schnapsbrenner in Munderfing spielte und Musikanten und Instrumente dorthin vom Hauser mit dem Lastwagen transportiert wurden.
Die üblichen Ausrückungen einer Musikkapelle in den 30er und 40er Jahren waren eher kleine Gartenfeste, Familienabende und natürlich Hochzeiten, bei denen zum Tanz aufgespielt wurde.
Im Jahr 1931 fand in Salzburg ein großes Trachtenfest statt, an dem auch die Musikkapelle aus Obertrum teilnahm. Wie nach anderen Ausrückungen auch marschierte die Kapelle danach durch den Ort. Von diesem speziellen Anlass ist eines der wenigen Fotos aus der Zeit erhalten geblieben.
Für das Jahr 1933 berichtet die Chronik von der Einführung einer ersten offiziellen Uniform, bestehend aus braunem Rock, brauner Kappe und dunkler Hose. Für die Kleidung, wie auch für sein Instrument musste damals jeder Musiker selbst aufkommen.
Während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 war, wie in fast allen anderen Landgemeinden auch, der musikalische Betrieb vollständig eingestellt. Doch bereits im Sommer 1946 spielte man bei der Eidlwimmer Hochzeit in Seeham auf, wahrscheinlich weil die dortige Musikkapelle sich zu der Zeit erst wieder neu formierte.
Auch das 50jährige Gründungsjubiläum wurde wegen der Nachkriegsprobleme mit einem Jahr Verspätung am 27.6.1948 gefeiert.
Die 50er Jahr war gekennzeichnet durch die Reorganisation und Vergrößerung der Musikkapelle und durch eine Neuinstrumentierung im Jahr 1957, die mit einer großangelegten Spendensammel-Aktion bewältigt werden konnte.
Für die Geschicke der Trachtenmusikkapelle Obertrum entscheidend waren die Jahre 1970 bis 1981, in dieser Zeit stand Oberschulrat Julius Zach der Kapelle als Obmann vor und setzte sich mit aller Kraft für drei große Ziele ein:
Er konnte die finanzielle Situation entscheidend verbessern, indem der Musikverein mit unterstützenden Mitgliedern gegründet wurde.
Es gelang ihm, in Obertrum eine Zweigstelle des Salzburger Musikschulwerkes einzurichten, der er auch als Musikschulleiter für lange Zeit vorstand. Bis dahin hatte der Kapellmeister von der Flöte bis zur großen Trommel alle Instrumente alleine unterrichtet. Nun gab es für jedes Instrument eine(n) ausgebildete(n) Musiklehrer(in), was eine enorme Qualitätssteigerung für die Jungmusiker(innen)-Ausbildung bedeutete.
Und es gelang ihm, ab 1977 die Errichtung eines eigenen Probelokals für die Musikkapelle auf Schiene zu bringen. Die Gemeinde stellte den Baugrund und eine finanzielle Unterstützung zur Verfügung, der Bau selbst erfolgte größtenteils in Eigenleistung der Musiker mit ca. 4000 freiwilligen Arbeitsstunden.
1985 übergab Matthias Reitshammer nach 23 Jahren als Kapellmeister den Taktstock an Hans Lechner. Dem Schmied Hias ist es gemeinsam mit OSR Zach zu verdanken, dass bis dahin die Kapelle auf 53 Musiker und nun auch Musikerinnen angewachsen war.
Hans Lechner, unser immer noch als Tenorist aktiver Ehrenkapellmeister etablierte als neue Traditionen ein jährliches Frühlingskonzert und die gemeinsamen Großkonzerte mit den Musikkapellen Seeham und Mattsee, die alle zwei Jahre in allen drei Orten gespielt werden.
1986 übernahm Felix Strasser die Obmannschaft und unter seiner umsichtigen und engagierten Leitung bekam die Kapelle nach der grauen Fischertracht – anlässlich ihres 100jährigen Bestehens im Jahr 1997 – eine neue Tracht, welche großteils durch eine Sammelaktion finanziert wurde. Die neue Tracht besteht aus schwarzer Lederhose, rotgrünem Gilet, rotem Rock und schwarzem Hut für die Herren und schwarzem Festtagsdirndl mit grüner Schürze, sowie roter Jacke und schwarzem Hut für die Damen. Mit dieser neuen Tracht spielte die Musikkapelle erstmals zum Jubiläumsfest auf und sorgte für reichlich Aufsehen, weil die TMK Obertrum damals die erste Kapelle im Flachgau mit roten Röcken war. Das 100-Jahr-Jubiläum wurde ebenfalls durch unseren nunmehrigen Ehrenobmann Felix Strasser organisiert.
Ebenfalls im Jahr 1997 übernahm Fritz Schaumburger als Obmann die organisatorischen Agenden des Musikvereins. Seinem diplomatischen Talent und seiner unglaublichen Ausdauer ist es zu verdanken, dass die Musikkapelle nach 11 Jahren Wartezeit, 10 Monaten Planungszeit und 9 Monaten Bauzeit aus dem schon aus allen Nähten platzenden alten Probelokal hinter der Volksschule in die neuen Probenräume im ZenTrum übersiedeln konnte. Im April 2012 wurde Fritz Schaumburger für seinen unermüdlichen Einsatz für dieses Herzensprojekt zum Ehrenobmann ernannt.
Auf Hans Lechner folgte Roman Strasser als Kapellmeister, der mit großer Musikalität die Leistung der Kapelle weiter steigerte. Das Amt des Obmanns übernahm Hans Eibl, welcher mit seiner Umsicht und seinem Einsatz die Musikkapelle hervorragend leitete und repräsentierte.
Derzeit lenken Reinhold Wieser als Kapellmeister und Amandus Feiel als Obmann die Geschicke der Trachtenmusikkapelle Obertrum. Ihre Amtszeit ist nicht nur geprägt vom Bemühen um eine weitere Hebung des musikalischen Niveaus und den Vorbereitungen für das 125jährige Gründungsjubiläum. Sie lenken den Verein mit größter Umsicht auch durch die wohl herausforderndste Zeit in der jüngeren Geschichte und tun alles menschenmögliche, um in der langen Zeit der erzwungenen musikalischen Untätigkeit die Musikkapelle in ihrer vollen Stärke und Qualität beisammenzuhalten, wofür ihnen an dieser Stelle einmal ein besonderer Dank ausgesprochen werden soll.